Lajos Keresztes - Eine Retrospektive

 

7. März 2026 bis 31. Mai 2026

Der Fotograf Lajos Keresztes (*1933, Budapest) gehört zu den prominentesten Vertretern der künstlerischen Fotografie in Deutschland. Der 1956, wegen des Ungarnaufstandes, aus seiner Heimat geflohene Keresztes studierte zunächst von 1957 bis 1958 Architektur in München, bevor er dann 1961 in Köln Fotografie an der dortigen Hochschule studierte. Nach dem Studium lebte er als freischaffender Fotograf und Fotodesigner in Nürnberg und führte dort von 1980 bis 1998 eine Nonprofit-Galerie für Fotografie. An der Hochschule in Trier lehrte er 1998/99 als Professor für Fotografie.

Der Großteil des Oeuvres von Lajos Keresztes ist in der analogen Zeit der Fotografie entstanden. Seine Arbeitsweise ist näher an der Malerei und Zeichnung, denn an der Fotografie. In engster Nachbarschaft zu den Künstlern Blalla W. Hallmann, Oskar Koller, Toni Burghardt oder Günter Dollhopf entwickelte Keresztes seine Bildideen zunächst in der eigenen Vorstellung. Weitgehend lotet er die künstlerische abstrakte Fotografie nahe am Surrealismus aus, widmete sich aber auch in seinen Stadt- und Landschaftsabbildungen der Natur wie den Zivilisationsprozessen. Bevor Keresztes fotografierte, zeichnete er seine Vorstellungen in ein Skizzenbuch oder hielt die Bildidee in einem Storyboard fest. Erst im nächsten Schritt setzte er die Bildkomposition fotografisch um. Er experimentierte mit Farbe und Form, suchte nach dem Verborgenen im Offensichtlichen und nutzte die technischen Möglichkeiten der Kamera reichlich und immer wieder anders aus. Er scheute sich aber auch nicht die Polaroidkamera in die Hand zunehmen und mit deren Möglichkeiten zu spielen. Daneben arbeitete er für Magazine und Werbung, lieferte zahllose Buchcover für den Fischer-Taschenbuchverlag und zählt bei den Musiklabels EMI, ECM und der deutschen Grammophon zu einem der prägenden Bild-Kompositeuren von Schallplattencovers.

Keresztes Werk ist Zeit seines Lebens mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, darunter beim World Press Photo Award (1966), den Kodak-Fotobuchpreis (1979) oder der Stiftung Buchkunst (1989). Er stellte weltweit in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen aus. Das Kunsthaus Nürnberg ehrt mit dieser Retrospektive das Lebenswerk des heute 92- jährigen Lajos Keresztes und zeigt mit der Ausstellung die Einzigartigkeit seines umfangreichen künstlerischen Schaffens und die Bedeutung seiner fotografischen Arbeit für die internationale Fotografie Geschichte.

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