Das Nürnberger Künstlerhaus hat in seiner mehr als hundertjährigen Geschichte zahlreiche gesellschaftliche Entwicklungen und historische Momentaufnahmen miterlebt. 1910 als Anlaufstelle für die regionalen, fränkischen Künstlervereine errichtet, vereinnahmt von den Nationalsozialisten, dann Casino und Veranstaltungsort für die amerikanischen Besatzer nach dem zweiten Weltkrieg, später Studentenkanzlei für die Erziehungswissenschaftliche Fakultät Nürnberg und schließlich als KOMM eines der ersten selbstverwalteten, soziokulturellen Zentren in Deutschland. Später weitergeführt als K4 und heute wieder Künstlerhaus…
Aber wohl kaum ein Tag seit Bestehen des Hauses hat sich mehr in das kollektive Gedächtnis der Bundesrepublik eingegraben als die Geschehnisse rund um die Massenverhaftungen am 05. März 1981: 141 Jugendliche und Heranwachsende wurden damals mehr oder weniger willkürlich verhaftet, um ein politisches Exempel zu statuieren.
- Anlässlich dieses Jahrestages arbeitet ein umfangreicher Artikel auf dem Künstlerhaus-Blog (VÖ: 5.3.) die Geschehnisse auf, lässt Zeitzeug:innen und Weggeährt:innen zu Wort kommen und an den 5. März 1981 und an den damaligen Zeitgeist erinnern.
- Das Filmhaus Nürnberg zeigt ab dem 4.3. eine dokumentarische Filmreihe mit den Filmen "Ende der Freiheit", "Gott mit dir du Land der Bayern - Oder die 141 von Nürnberg", "KOMM-Film - Kurzer Zusammenschnitt", "Unter deutschen Dächern: Der Schandfleck", "Völlig ausgeliefert - Die KOMM Massenverhaftungen - Betrachtung nach 30 Jahren" bis zum 31. März im digitalen Kinosaal kino3. Das Ansehen der Filmreihe ist auch ohne Erwerben einer Filmhaus-Freundschaftskarte nach kostenloser Registrierung möglich.