Die Kreativität und Vielfalt der Studierenden der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg finden ab März 2024 Einzug in die Kunsthalle Nürnberg. In dem studentischen Ausstellungsprojekt Die Vitrine werden zwei Schaufenster des renommierten Hauses für Gegenwartskunst zu Wirkstätten für junge, experimentelle Ausstellungskonzepte. Diese einzigartige Zusammenarbeit zwischen der AdBK Nürnberg und der Kunsthalle Nürnberg eröffnet den Studierenden die Möglichkeit, ihre Werke einem breiten Publikum zu präsentieren.

Das studentische Ausstellungsprojekt Die Vitrine existiert seit über 20 Jahren. Zunächst in der Königstorpassage angesiedelt bildete sie sozusagen eine kleine Dependance zur Akademie Galerie Nürnberg. Danach folgte der Umzug in das Künstlerhaus als Kooperationsprojekt mit dem KunstKulturQuartier Nürnberg. Nun wir eine neue Ära eingeläutet und Die Vitrine bespielt ab März 2024 die Schaufenster der Kunsthalle Nürnberg. Hier eröffnet sich ein neuer Raum. 

Die Vitrine lädt dazu ein, sich vor den großen Schaufensterscheiben aufzuhalten und zu bestaunen, welche Projekte jeglicher Art umgesetzt und welche neuen Ausstellungsformen von Studierenden erprobt werden. Gezeigt werden junge, experimentelle Positionen, deren künstlerisches Spektrum von Malerei, Film, Performance bis hin zu einem fulminanten Begleitprogramm reichen kann.

Aktuell wird sie von Sophie Herz kuratiert.

Die Vitrine. Kunstpreis des Freundeskreises Contemporaries e. V. - vereint für die Kunsthalle Nürnberg
In jedem Jahr lobt der Freundeskreis der Kunsthalle Nürnberg eine Auszeichnung unter den zehn ausstellenden Künstler*innen eines Zyklus aus: Erste Preisträgerin der Auszeichnung Die Vitrine 2024. Kunstpreis des Freundeskreises Contemporaries e. V. - vereint für die Kunsthalle Nürnberg ist Stefanie Probst.


The creativity and diversity of the students at the Akademie der Bildenden Künste Nürnberg will find their way into the Kunsthalle Nürnberg from March 2024. In the student exhibition project Die Vitrine, two display windows of the renowned museum of contemporary art will become venues for young, experimental exhibition concepts. This unique collaboration between the AdBK Nürnberg and the Kunsthalle Nürnberg gives students the opportunity to present their works to a wide audience.

The student exhibition project Die Vitrine has existed for over 20 years. Initially located in the Königstorpassage, it formed a small branch of the Akademie Galerie Nürnberg, so to speak. It then moved to the Künstlerhaus as a co-operation project with the KunstKulturQuartier Nürnberg. Now a new era is being ushered in and Die Vitrine will be occupying the display windows of the Kunsthalle Nürnberg from March 2024. A new space opens up here. 

The showcase invites you to linger in front of the large display windows and marvel at the projects of all kinds that are being realised and the new exhibition forms being tried out by students. On display are young, experimental positions whose artistic spectrum ranges from painting, film and performance to a brilliant accompanying programme.

It is currently curated by Sophie Herz.

The Vitrine. Art Prize of the Freundeskreis Contemporaries e. V. - united for the Kunsthalle Nürnberg
Every year, the Freundeskreis der Kunsthalle Nürnberg honours one of the ten exhibiting artists in a cycle: The first winner of the award The Vitrine 2024. Art Prize of the Freundeskreis Contemporaries e. V. - united for the Kunsthalle Nürnberg is Stefanie Probst.

 

KI-gestütztes Bild aus Text und Pixeln
Minang Cho "Cyber Stone"
MINANG CHO Cyber Stone
28.04. - 30.05. 2025

Die Ausstellung erforscht das Wesen des Gedächtnisses und neue Wahrnehmungsweisen im digitalen Zeitalter durch den Prozess, in dem der 'Stein' als Material mit digitalen Informationen zusammentrifft, sich erweitert und transformiert. Für die Künstlerin ist der Stein ein verdichteter Querschnitt von Raum und Zeit; beginnend mit dem Sammeln physischer Steine, mischt sie sinnliche Erinnerungen mit digitalen Aufzeichnungen und kreiert durch KI-gestützte Neustrukturierung von Informationen 'Cyber Stones'. 
In der Ausstellung werden gesammelte echte Steine und Notizen als statische Objekte platziert, während auf Bildschirmen KI-generierte Bilder und sich verändernde Texte eine dynamische Landschaft inszenieren. Basierend auf Henri Bergsons Werk Materie und Gedächtnis und seiner Theorie der 'kreativen Rekonstruktion des Gedächtnisses', bietet die Ausstellung neue Wahrnehmungserfahrungen an der Grenze zwischen Materialität und Digitalität und stellt Fragen zur Art und Weise, wie wir Erfahrungen speichern, interpretieren und rekonstruieren.

Minang Cho lebt in Nürnberg (DE) und Seoul (KOR). Zurzeit studiert sie Vernetzte Materialität unter der Leitung von Constant Dullaart an der Akademie der Bildenden Künste in Nürberg und erforscht die Wechselwirkung zwischen digitalen Netzwerken und der materiellen Welt. 
Sie beobachtet die Schnittstellen zwischen physischen Umgebungen und immateriellen Welten und übersetzt diese in Medien wie Installation, Video, Skulptur, Zeichnung und Performance auf der Grundlage ihrer somatischen Erfahrungen. Sie konzentriert sich auf diese beiden Bereiche, die sich mit der Entwicklung der digitalen Technologie und der Ausweitung der Netzwerke verändern, und hinterfragt, wie die sensorische Wahrnehmung des Körpers unsere Wahrnehmung
in einem Bereich verändert, in dem Realität und Virtualität sich vermischen. 
Ihre Arbeit dreht sich hauptsächlich um die Schlüsselwörter 'Fluss', 'Verbindung' und 'Zirkulation' und offenbart eine Perspektive, die die Realität und Virtualität als ein Kontinuum betrachtet, das sich kontinuierlich verändert und beeinflusst.

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Marzia Di Carlo, Come in-Security, 2025
MARZIA DI CARLO Come in-Security
31.03. - 25.4.2025

Come in-Security spricht jeden an, der sich jemals durch seine Unsicherheiten isoliert gefühlt hat. Durch diese Erkundung und mit Hilfe derjenigen, die ihre Verletzlichkeit mit uns geteilt haben, entdecken wir, wie tief wir alle miteinander verbunden sind - und werden daran erinnert, dass wir nie wirklich allein sind.

Marzia Di Carlo ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die Skulptur, Malerei, Textilien und Video erforscht und diese Medien zu immersiven Installationen verbindet. Ihre Arbeit beginnt mit einer persönlichen Introspektion und weitet sich zu einem Dialog mit dem Publikum aus, der die Betrachter von bloßen Zuschauern zu aktiven Teilnehmern an der Erfahrung macht.

Come in-Security speaks to anyone who has ever felt isolated by their insecurities. Through this exploration, and with the help of those who shared their vulnerabilities, we discover how deeply interconnected we all are — reminding us that we are never truly alone.

Marzia Di Carlo is an interdisciplinary artist who explores sculpture, painting, textiles, and video, blending these mediums into immersive installations. Her work begins with personal introspection and expands into a dialogue with the audience, transforming viewers from mere spectators into active participants in the experience.

 

gestrickte Socken, die nur den Vorderfuß bedecken.
ANĐA - don’t leave her threads unwoven
ANĐA - don’t leave her threads unwoven
03. - 26.02.2025

In don’t leave her threads unwoven sucht ANĐA nach den Bruchstellen, den unsichtbaren Nahtstellen in der Vergangenheit und in der Zeit, in der die Generation nicht existierte – eine Zeit, in der die Existenz keinen Platz hatte. Ein Ort, an dem sich die Risse des Körpers und der Seele verflechten.

Die Arbeit spiegelt Großmutters Hände wider – beim Weben, Stricken, Nähen und Färben von Wolle – und zeigt Stücke, die von Sorgfalt und Tradition durchdrungen sind. Darunter befinden sich terluci für die Verstorbenen, die diese auf ihrer letzten Reise begleiten sollen, und uprtnjača, eine von Hirt*innen genutzte Tasche, gefüllt mit Notwendigem und geformt vom Rhythmus der Arbeit unter freiem Himmel. Diese Objekte tragen mehr als nur Nähte; sie tragen Erinnerungen, Berührungen und das Gewicht dessen, was verblasst. Es geht um die Stille die folgt, wenn Traditionen verschwinden und nur der Stoff ihrer Geschichten zurückbleibt.

ANĐA ist ein*e Künstler*in in den Bereichen Fotografie, Video, Performance und Poesie. Die künstlerische Praxis entsteht durch gemeinsame Recherche in der Familie, mit der die Geschichte des Balkans erkundet und die Bedeutung von Erinnerungen sowie die eigene Verortung innerhalb dieser Zusammenhänge reflektiert wird.



ANĐA is an artist working in the fields of photography, videography, {lecture} performance
and poetry. In their practice, they delve into Balkan history through research with their
family, exploring the meaning of memory and their own positioning within these
frameworks.

In don’t leave her threads unwoven, ANĐA looks for the breaking points, the invisible
seams in their past and in the time when they did not exist—a time where their existence
had no place. A place where the cracks of the body and the soul intertwine.
This work reflects the hands of their grandmother—weaving, knitting, sewing and dyeing
wool—crafting pieces rich with care and tradition. Among the pieces are terluci for the
dead, meant to guide them on their final journey, and uprtnjača, used by shepherds, filled
with essentials and shaped by the rhythm of labor under open skies. These objects hold
more than stitches; they hold memory, touch, and the weight of what fades. It’s about the
silence that follows when traditions slip away, leaving only the fabric of their stories.

Foto einer Kunststoffeimers gefüllt  mit gerollten Zeichnungen
Sven Kupfer, Ausstellung "Die Redaktion zeigt sich", 2024
SVEN KUPFER. Die Redaktion zeigt sich
30.12.2024 - 31.01.2025

Die Schaufensterausstellung Die Redaktion zeigt sich bringt ein Archiv zusammen und zeigt so den ersten öffentlichen Überblick über das Schreiben und Publizieren der Redaktion. Gezeigt werden Hefte, oft in einer einzer Auflage entstanden, und weitere (zu) der Redaktion gehörende Gegenstände. Die Auswahl der Hefte versucht einen Überblick aber keinen Einblick zu geben. Die Redaktion öffnet sich somit hier nicht, sondern zeigen sich nur. 

Die Redaktion sammelt in unterschiedlichen Medien Texte, Prosa, Zeichnungen, Bilder etc. und fügt diese in Heften zusammen. Lässt die Hefte jedoch meist unveröffentlicht und demnach nicht lesbar. Punktuell gibt es Einblicke, jedoch nicht hier. Veröffentlicht, bzw. nicht veröffentlicht werden die Hefte unter einem kleinen Verlagsprojekt namens „niederschriften von anhaengern niederer instinkte“. Teil dieser Ausstellung ist außerdem die erste öffentlich verfügbare Auflage der dreizehnten Ausgabe des Magazins „Schulsport“, die es bei der Vernissage zu kaufen gibt/gab. 

Sven Kupfer studiert an der Kunstakademie Nürnberg in der Klasse von Friederike Girst.
 

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Antonia Kirscher, I Don’t Know If I Owe You, Or You Owe Me, 2024
SOPHIE ANTONIA KIRSCHNER. I Don’t Know If I Owe You, Or You Owe Me.
02. - 27.12.2024

Lass alles so, wie es war
Den Schlüssel leihe ich dir nur für einen flüchtigen Moment
Es bleibt kalt im Keller
Weiße Flächen mit Namen, die ich nicht mehr kenne
Staubig und kalt, ein bloßer Windstoß reicht
Und alles schwindet
Krall dich fest,
Sieh, was zwischen deinen knochigen Füßen bleibt
Leere Archive, hohle Räume
So leicht wie der Nebel
Der über eine kalte deutsche Landschaft zieht
Was bleibt, fühlt sich schwerelos an
Bald im Winde verweht
Doch diesen Sonntag trage ich meine beste Bluse
Und du, du knöpfst dein schickstes Hemd


In ihren Installationen widmet sich Antonia Kirschnner Überbleibseln und ihrer Einsamkeit. Spuren von Liebe und Verlust verweben sich mit einer romantisierten Bürokratie—einem System, in dem Schulden und Verträge eng mit Tradition, Erwartungen und emotionalen Bindungen verknüpft sind. Objekte, die vorgeben, etwas zu sein, das sie nicht sind: flache, anonymisierte Abbilder der Realität, ihres ursprünglichen Kontexts beraubt und zur Schau gestellt. Mit Materialien wie Keramik, Stoff und Papier untersuche ich, wie diese Artefakte vertraute Erzählungen verzerren und uns dazu auffordern, das scheinbar Reale zu hinterfragen.


Kirschner studiert an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg.

ENG:

Leave it all as it was
The key, I only lent you for a fleeting moment
Keep it cold in the cellar
Blank spaces with names I can no longer recall
Dusty and cold. Maybe, with one gust, they will all be gone
Grip it with your nails
See what remains between your bony feet
Empty archives, hollow spaces—now everything feels as light as fog
hovering over a cold German countryside
What lingers feels weightless
It all dissolves with one wind
But this Sunday, I’ll wear my best blouse,
And you... you’ll button a shirt

In her installations, Antonia Kirschner explore remnants and their loneliness. Traces of love and loss intertwine with a romanticized bureaucracy, where debt and contracts are entangled with tradition, expectation, and emotional ties. Objects that are pretending to be something they are not—flattened, anonymized versions of reality, stripped of their original context and placed on display. Through ceramic, fabric, and paper, I examine how these artifacts distort familiar narratives, inviting a closer look at what we accept as real.
Kirschner is studying at the Academy of Fine Arts in Nuremberg.

 

 

 

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Lola Vorläufer_simultaneous_2024
LOLA VORLÄUFER. "simultaneous"
04.11. - 29.11.2024

Über das Angeblickt werden und das Andere anblicken

Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, anderen Körpern, Körperformen, Raum, Feminismus und sozialen Strukturen lässt sich in ihrer Arbeiten erkennen. In ihrer Kunst versucht sie sich immer wieder durch performatives Erforschen, rein und raus zoomen oder partizipatorische und interdisziplinäre Arbeitsweise, sich einer Antwort anzunähern, auf die Frage: Wie wollen wir gemeinsam Leben?

Lola Vorläufer ist Künstlerin und studiert an der Akadmie der Bildenen Künste in der Klasse für Schmuck und Gerät und ist Teil der Interlocutory Agency. 
Zu vernetzen, Verbindungen herzustellen und soziale Dynamiken zu erzeugen oder zu erforschen ist Teil ihrer künstlerischen Praxis in der sie es schafft verschiedene Materialen und Thematiken miteinander zu verweben. 

Entwurf für einen Trostpreis anlässlich des verpassten Kulturhauptstadt-Zuschlags von Manuel Fischer
Manuel Fischer, Trostpreis Ehrenscheibe, 2023
MANUEL FISCHER. Trostpreis Ehrenscheibe
02. - 27.09.2024

Eine gescheiterte Bewerbung als Kulturhauptstadt − immerhin unter den Top Drei! Ein sprödes und prüdes Kulturverständnis − und trotzdem stete, nicht enden wollende „Bemühungen“! Das zielsichere Verharren im Dilemma zwischen Denkmalschutz und Kunstfreiheit! Sie gewann mit all dem zwar nicht die Bewerbung oder gar an kultureller Qualität, dafür jedoch unsere Anerkennung und unsere Herzen.

All die gemachten Versprechen und verständnisvollen Beschwichtigungen wollte Manuel Fischer honorieren und vermachte der Stadt Nürnberg dafür einen Trostpreis, welcher bereits feierlich übergeben werden sollte. Obwohl die Verleihung direkt gegenüber dem Rathaus stattfinden sollte, kam trotz Zusage niemand.Arroganz? Unvermögen? Oder doch leider ein zu voller Terminkalender? Was würde unser Albrecht zu dieser CSU-geführten Kulturpolitik sagen?Der Trostpreis Ehrenscheibe scheint der Stadt Nürnberg für eine offizielle Verleihung offensichtlich zu bieder, ist als Staubfänger aber doch zu schade − also wandert die herrenlose Trophäe in eine Vitrine. In die Vitrine der Kunsthalle Nürnberg.

Manuel Fischer (*1994 in Gunzenhausen) studiert seit 2019 an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg in der Klasse Munding.

Plakatmotiv der Ausstellung zeigt im Anschnitt junge Frauen im Minikleid unterhalb der Brust bis zum Knie
Elena Horlau, How to pose, Plakat
ELENA HORLAU. How to pose
29.07. - 30.08.2024

Elena Horlau beschäftigt sich mit dem Auftritt des Körpers im digitalen Raum und unseren Sehgewohnheiten. Sie übersetzt aktuelle medienspezifische Selbstdarstellungsformen in klassische Medien und Videoarbeiten. 

In der Ausstellung How to pose zeigt sie die Malerei *How to pose like a baddie*. Sie entstand durch eine Auseinandersetzung mit Posing-Tutorials, die in sozialen Netzwerken zirkulieren und „unfotogenen“ Menschen, insbesondere jungen Frauen, zeigen, wie sie sich vorteilhaft für Fotos präsentieren können. Es ist das Versprechen der Massenkultur, jedem Menschen zu einem eigenen Selbst zu verhelfen, das durch solche Tutorials verkörpert und gleichzeitig durch den implizierten Verlust der Individualität widerlegt wird. 

Das Gemälde zeigt vier Selbstporträts in den gängigen Posen der Tutorials, wobei der Hintergrund mit einem generischen, ästhetischen Setting - blauer Himmel und grünes Gras - suggeriert wird. Durch die transparenten Farben rücken jedoch zunächst die Kleidung der Figuren in den Fokus, bevor die Figuren selbst durch Bleistift-/Kohlezeichnungen erkennbar werden. Mit der Transparenz der Person rückt das Individuum in den Hintergrund des Geschehens und die Wirkkraft der Posen sowie der zur Schau gestellten Kleidung wird betont.

Blick von oben in das Modell eines Zimmers ganz in gelb gehalten. Zu sehen sind ein Bett, ein Schreibtisch vor dem Fenster und ein Bild an der Wand.
Seungyeon Jo, Ausstellung "Reanimation of Memories", 2024
SEUNGYEON JO. Reanimation of memories
24.06. - 26.07.2024

Gedächtnisverlust kann eine erschreckende Erfahrung sein, besonders wenn eine Krankheit ihren Tribut fordert. Für mich war der Verlust von Erinnerungssplittern eines der beängstigendsten Symptome. Doch durch das Malen entdeckte ich eine tiefgreifende Wahrheit: Auch wenn einige Erinnerungen verblassen, besitzen die verbleibenden eine eigene, einzigartige Schönheit. Ob krank oder gesund, wir alle tragen in uns ein Mosaik schöner Erinnerungen, jede ein Zeugnis unserer gelebten Erfahrungen.

Seungyeon Jo ist in Seoul geboren. Die Malerin und Zeichnerin lebt in Nürnberg und studiert seit 2019 an der Akademie der Bildenden Künste in der Klasse für Malerei bei Prof. Susanne Kühn. Seungyeon beschäftigt sich damit, ihre Malerei in klassischen Techniken oder Materialien mit neuen Installationsmöglichkeiten zu entwickeln. 

Eine Ente wird mit einem Stock gestopft.
Stefanie Probst, eatmyagony ft killmybaby, Filmstill
FFI (STEFANIE PROBST) - eatmyagony ft killmybaby
29.04. - 31.05.2024

GEWINNERIN DER AUSZEICHNUNG „Die Vitrine 2024“, Kunstpreis des Freundeskreises Contemporaries e. V. - vereint für die Kunsthalle Nürnberg

"In meinem künstlerischen Werk erforsche ich die Ursprünge des Weltschmerzes und die Darstellung von „Wütender Empathie“ gegenüber gesellschaftlicher Ausbeutung. Ich setze mich mit dystopischen Weltuntergangsszenarien auseinander, die durch wissenschaftliche Daten fast realistisch erscheinen, und reflektiere über das Leben in der alltäglichen Dystopie eines kapitalistischen Systems. 

 Meine Arbeiten reflektieren die generationenübergreifende Entfremdung, die oft unbeachtet bleibt, trotz der Studien, Wissenschaftlichenarbeiten und Aktivist*innen welche klare Forderungen artikuliert haben. 

 Die gesellschaftliche Ignoranz zeigt eine tiefe kognitive Dissonanz auf, die zu einer lähmenden Handlungsunfähigkeit führt. Wir blenden aus, dass Großkonzerne und Länder das Klima zerstören, Ressourcen der Erde ausbeuten, Menschen, Massenhaft Tiere quälen, Meere überfischen, Gewässer mit toxischen Substanzen, Plastik und Abfall verschmutzen, Kriege unterstützen und Flüchtenden nicht Helfen und Frontex bezahlen um „Aussengrenzen“ zu sichern." 

Filmstill von zwei Händen in Bewegung
Mónica Rangel, The empty image, Filmstill
MONICA RANGEL. The empty image 
02. - 26.04.2024

The empty image, 2020 
Digitalvideo, 15’40’’ 

Durch das Bewegtbild stellt The empty image die Fähigkeit der Fotografie in Frage, die Zeit einzufangen und uns abwesende Personen näherzubringen. Ausgehend von der Analogie, dass die Zeit so wie Wasser in einem Bach fließt, befasst sich The empty image mit einem Fisch, welcher, eingesperrt in seinem Glas, eine Metapher für eine Person darstellt, die in einem Bruchteil der Zeit festgesetzt wurde. In einer Fotografie. Ist es uns möglich, unsere Lieben zu ersetzen - mithilfe von Fischen oder Fotos?  

Mónica Rangel absolvierte ein Studium der Bildenden Künste an der Universidad de Monterrey, Mexiko. Seit 2023 ist sie Studentin der Klasse für Freie Kunst und Kunstpädagogik von Lena Ziese an der AdbK Nürnberg. 

Ein Fotografie eines Gesichtes, in kleine Rechtecke zerlegt und scheinbar willkürlich wieder zusammengesetzt
Nadine Zenker, Ungeschminkt siehst du aus wie ein Mann, 2024
NADINE ZENKER. Ungeschminkt siehst du aus wie ein Mann
04. - 29.03.2024


Bewusst oder unbewusst werden Menschen anhand ihrer äußeren Merkmale in ein für uns offensichtlich erscheinendes Geschlecht kategorisiert.
Mit Hilfe der Fotografie zeigt Nadine Zenker ihren eigentlich weiblich gelesenen Körper als einen rein menschlichen Körper. Ein Versuch, die erste, sehr schnelle
Einteilung von außen zu unterbinden. 

Nadine Zenker studiert seit 2022 in der Klasse für Bildhauerei von Marko Lehanka.

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