Reality Bytes. Der medial vermittelte Blick

Vom 3.Februar bis 26.März 2000 zeigte die Kunsthalle Nürnberg die Ausstellung Reality Bytes. Der medial vermittelte Blick mit zum Teil neu geschaffenen Beiträgen von Olaf Breuning, Daniele Buetti, Cadence Giersbach, Isabell Heimerdinger, Stephan Jung, Thomas Rentmeister und Peter Zimmermann.

Die zunehmende Mediatisierung des Alltags durch Film, Fernsehen, Internet oder Computer prägt Vorstellungen von der Wirklichkeit aus, die unser Denken, Handeln und Wahrnehmen durchdringen. Die Vervielfachung und Beschleunigung der Bilder durch die elektronischen Medien führt nicht nur zu einer deutlich stärkeren Visualisierung der Kommunikation in allen Lebensbereichen, sondern setzt auch das Sehen als sozialen und kulturellen Prozess voraus. In diesen Wahrnehmungsprozess fließen die durch die elektronischen Medien erzeugten Bilder von der Wirklichkeit als ein kollektives Wissen um Markenlabels, Rollenklischees oder Popkultur ebenso mit ein wie die flimmernde Bewegung der Pixel auf den Bildschirmen.

Der medial vermittelte Blick auf die Welt beeinflusst die Wahrnehmung und ist deshalb für die Produktion von Kunst, für die Erforschung wie für die Imagination von Wirklichkeit, genauso wichtig wie für das Erkennen und Verstehen von Kunst auf Seiten des Betrachters. Wenn bei der Übertragung aus der medial vermittelten Wirklichkeit in den Kunstkontext Datenmengen (Bytes) verloren gehen oder neu verschlüsselt werden, können wir die zugrundeliegenden Codes verstehen und die Leerstellen mit eigenen erinnerten Bildern schließen.

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